Mitarbeitende und Offizielle bei der Feier zur Verleihung des Rudolf-Freudenberg-Preises am 5. Mai  2022 in Berlin: Angelika Adam · Ulrich Adelhoch, Vorsitzender der bag if · Rahsan Pöke · Tilo Schmitt · Ulrich Burkart · Angelika Schuch · Alexander Tränkmann, Geschäftsbereichsleiter Inklusionsbetriebe  Gastronomie der gpe · Kathrin Roderburg · Mitarbeiter der ebenfalls ausgezeichneten AIZ gGmbH ·  Laudator Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit  Behinderungen · Stefan Vogt, stellvertretender Geschäftsführer der Freudenberg-Stiftung · Laudator  Karl-Friedrich Ernst, Leiter des Integrationsamtes des KVJS (von links). 
© Harald Fuhr
17. Mai 2022© Harald Fuhr 

Hotel INNdependence für innovative und kreative Konzepte ausgezeichnet

Zurzeit sind geflüchtete Menschen mit Behinderung im INNdependence untergebracht, während des Lockdowns 2020 waren es Obdachlose mit Vorerkrankung – das 3-Sterne-superior-Hotel in der Mainzer Oberstadt fällt immer wieder durch außergewöhnlichen Einsatz für vulnerable Personengruppen auf.
Bereits letztes Jahr wurde das Inklusionshotel deshalb mit dem Rudolf-Freudenberg-Preis in der Kategorie „Innovative und kreative Konzepte in der Corona-Krise“ ausgezeichnet. Nach mehrmaligem Verschieben fand am 5. Mai 2022 die offizielle Verleihung statt. Sechs Mitarbeitende des Hotels, die selbst mit einer Beeinträchtigung leben, waren zusammen mit Geschäftsbereichsleiter Alexander Tränkmann nach Berlin gereist, um den mit 5.000 Euro dotierten Preis entgegenzunehmen.

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Karl-Friedrich Ernst, Leiter des Integrationsamtes des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, würdigten in ihren Reden das große Engagement und den Einfallsreichtum des Unternehmens.

Das Hotel INNdependence ist ein Inklusionsbetrieb der gpe Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH in Mainz, in dem Menschen mit meist psychischer Beeinträchtigung gleichberechtigt im Team arbeiten. Der Rudolf-Freudenberg-Preis wird von der Rudolf-Freudenberg-Stiftung in Kooperation mit der bag if (Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen e.V.). Er erinnert an den Sozialpsychiater Dr. Rudolf Freudenberg, der in der NS-Zeit nach England emigrieren musste und als Wegbereiter für die arbeitsorientierte Reform der Psychiatrie gilt. Diesem Prinzip fühlt sich auch die gpe verpflichtet. Sie bietet Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen die unterschiedlichsten Wege in eine Beschäftigung und ein selbstbestimmtes Leben.

Hintergrund
Rund 30 Obdachlose, die nach Krankenhausaufenthalten oder wegen anderen gesundheitlichen Einschränkungen zur besonders vulnerablen Personengruppe gehörten, zogen Ende März 2020 im Hotel ein. So konnten sie ohne die Sorge um den nächsten Schlafplatz zur Ruhe kommen und mit einer Caritas-Mitarbeiterin Perspektiven für die Zeit nach dem Lockdown entwickeln. Medizinisch wurden sie vom Mainzer Verein Armut und Gesundheit in Deutschland betreut. Vom Hotelpersonal wurden die 2 obdachlosen Menschen respektvoll, wertschätzend und freundlich behandelt – genau wie andere Gäste. Auch für die Mitarbeitenden des Hotels war das Projekt ein Glücksfall. 

Auch für die Mitarbeitenden des Hotels war das Projekt ein Glücksfall. Das Verbot von touristischen Reisen hatte den Hotelbetrieb abrupt beendet. Alle Mitarbeitenden mussten in Kurzarbeit gehen, viele gerieten dadurch in schwerwiegende finanzielle Engpässe. Besonders die Inklusionsmitarbeitenden litten unter dem Wegfall einer Tagesstruktur, für einige bedeutete es den Verlust ihrer sozialen Kontakte. Alle Beschäftigten waren sofort bereit, sich auf das Projekt einzulassen. Anfängliche Vorurteile und Bedenken – übrigens auf beiden Seiten – stellten sich schnell als unnötig heraus.



 

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