Am Ende der beiden Tage gab es nur strahlende Gesichter. 
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20. März 2020© RMW 

„Sichtwechsel durch Schichtwechsel"

Studenten der Hochschule  und Mitarbeiter der Rhein-Mosel Werkstatt Koblenz tauschten die Rollen
Einen ungewöhnlichen Perspektivenwechsel haben vor einigen Tagen die Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Mayen und die Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Werkstatt in Koblenz vorgenommen.

Die Studenten haben im Rechtsgebiet „Soziale Sicherung“ den Schwerpunkt Eingliederungshilfe behandelt. Dort werden sie unter anderem zukünftig für Einrichtungen der Behindertenhilfe bspw. für Werkstätten zuständig sein.
Im Rahmen dieser zukünftigen Arbeit geht es dann auch darum Reha-Instrumente hierfür zu kennen, Teilhabebedarfe zu beurteilen, und Inklusionsbemühungen in der Praxis zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund hatte der zuständige Dozent, Jürgen Maximini, die Idee im Rahmen der Kooperation mit der Rhein Mosel Werkstatt,  neben dem theoretischen Input im Hörsaal auch die Realität und das umfängliche Leistungsangebot einer solchen Einrichtung kennen zu lernen und hinter die Kulissen zu schauen.

Und so kam es zum Plan, dass Mitarbeiter aus der Koblenzer Werkstatt eine Lehrveranstaltung an der Fachhochschule in Mayen gestalten und im Umkehrschluss die Mayener Studenten in der Koblenzer Werkstatt mitarbeiten.

Den Auftakt des Projekts machten die zwei Werkstattmitarbeiter Johannes Diederichs und Stefan Zeidan mit einem Vortrag im Hörsaal in Mayen.

In vier sehr kurzweiligen Stunden berichteten sie den Studenten aus ihrer Sicht was Teilhabe am Arbeitsleben ausmacht, wie sie Persönlichkeitsförderung erfahren, was die UN-Behindertenrechtskonvention aus ihrer Sicht gebracht hat und wie sie ihre berufliche Perspektive sehen. Anschließend wurde gemeinsam mit den Hochschulvertretern diskutiert und auch sehr persönliche Sichtweise/ Hemmnisse geteilt.

Nach diesem Auftakt fand dann an nächsten Tag der „Schichtwechsel“ statt.
20 Studenten und ihr Dozent reisten nach Koblenz und arbeiteten in den verschiedenen Bereichen der Werkstatt mit (u.a. Schreinerei, Schlosserei, Bürodienstleistungsbereich, Wäscherei).

Neben dem gemeinsamen Arbeiten, wurden auch durch Betriebsleiter Dirk Schaal alle Facetten der Werkstatt dargelegt. Hier vor alle die Auftrags- und Kundenstruktur.

Ein weiterer markanter Punkt der Erkenntnisse der Verwaltungsgäste war das gemeinschaftliche Mittagessen und die Bedeutung für die Mitarbeiter. Ebenso wie die vielfältigen Angebote der Qualifizierung und der Persönlichkeitsentwicklung in der RMW.
Am Ende der Arbeitseinheit stand dann auch eine gemeinsam Auswertung des „Schichtwechsels“.

Der Verwaltungsnachwuchs zeigte sich beeindruckt von der Offenheit, der wertschätzenden Atmosphäre, der Professionalität und des gelebten Inklusionsgedankens am Arbeitsplatz für Menschen mit Einschränkungen.
Eine junge Studentin merkte abschließend an „Niemand kann die Einzigartigkeit der Werkstätten und der Menschen dahinter besser vermitteln, als die Mitarbeiter selbst – der Rollenwechsel hat mir eine deutliche andere Sicht auf Teilhabe ermöglicht“.

Auch die Werkstattvertreter zeigten sich zufrieden:
„Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind innovative Orte der beruflichen und sozialen Inklusion, sowie der Wertschätzung des Einzelnen und seiner Möglichkeiten. Durch solche Projekte wollen wir uns der Öffentlichkeit präsentieren und zeigen, dass Werkstätten, entgegen evtl. vorherrschender Ansichten, keine „Einbahnstraßen“ sind, sondern moderne  Unternehmen, die eine passgenaue Qualifikation und personenorientieren Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten.

Weitere Informationen: Rhein-Mosel Werkstatt Koblenz, Ernst-Sachs-Str.10
Herr Reiner Plehwe ; Tel: 0261/808329  r.plehwe@rmw-koblenz.de Bilder sind als Anlage beigefügt



 

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